Entscheidend ist folgende Frage: „Welche Patientinnen und Patienten profitieren von einer Behandlung mit SROM bzw. Methadon?“
Die Beantwortung folgender Detailfragen kann dazu Klarheit bringen:
Funktion der Droge
Abhängigkeitsniveau, -dauer
Bedeutung des Beikonsums
Was sollte sich in der Befindlichkeit der Patientin oder des Patienten verbessern
Berücksichtigung des Patientenwunsches (Compliance)
Soziale und berufliche Integration des Patienten
Methadon-/SROM-Nebenwirkungen
Gesundheitszustand
Bei gut verlaufender OAT sollte kein Wechsel zu einem anderen Präparat erfolgen.
Herrschen dagegen Unzufriedenheit mit dem Medikament vor bzw. kommt es zu dauerhaften unangenehmen Nebenwirkungen, dann sollte ein Wechsel des Opioidagonisten ernsthaft erwogen werden, siehe auch Differentielle Indikationsstellung
SROM wird von Patientinnen und Patienten im Vergleich zu Methadon als weniger sedierend und weniger affektnivellierend beschrieben, mit einem spürbaren Tagesgang der Wirkung und einem eher euphorisierenden Effekt.
Von SROM alleine sind keine QTc verlängernden Effekte beschrieben.
Es sind kaum Interaktionen mit anderen Medikamenten zu erwarten (keine Verstoffwechselung über das Cytochrom-System).
Die Retentionsrate (Verbleiben im Behandlungsprogramm) der SROM-OAT ist vergleichbar mit der einer Methadon-OAT.