Einleitung
- Grundsätzlich kann zwischen zwei Patientengruppen unterschieden werden:
- Reine Kokainkonsumierende (Mono-Konsumenten; wobei allerdings meist Alkohol eine Triggerfunktion hat) sind meist sozial integrierte Menschen und finanziell gesichert
- Menschen mit Opioid-Co-Konsum hingegen sind meist sozial marginalisiert oder gar desintegriert.
- Menschen, die ausschliesslich Kokain konsumieren, haben andere Bedürfnisse, sie befinden sich in anderen sozialen Situationen als Opioidabhängige.
- Es braucht für diese Menschen eine andere Beratung und Behandlung.
- Sie reagieren besser auf hoch strukturierte Behandlungsformen (spez. Rahmenbedingungen, bestimmte Hilfsmittel, Einbezug der Bezugspersonen, psychiatrische und medizinische Betreuung, lerntheoretisch fundierte Interventionen).
- Ein solcher Therapieansatz bedarf aber durchaus individueller Anpassungen, um Behandlungsabbrüche zu vermeiden und das Ziel einer hohen Haltequote zu erreichen.
- Bei Mischkonsumierenden von Heroin und Kokain bleibt Heroin das Hauptsuchtmittel und die Opioidabhängigkeit das Hauptproblem.
- Die Opioidabhängigkeit soll vordergründig behandelt werden (Opioidagonistentherapie).
- Allerdings wird der Kokainkonsum bei Opioidagonistentherapien häufig zu einem relevanten Störfaktor.
Ziele für die Hausärztin/den Hausarzt
- Informationen und Harm Reduction bei Kokainkonsum vermitteln.
- Die beiden typischen Kokain-Patientengruppen unterscheiden können.
- Weiteres Vorgehen adäquat planen und eine differenzierte (externe) Therapie anbieten. Oft bedingt dies eine enge Zusammenarbeit mit einer Suchtfachstelle.
- Zusätzlichen Konsum behandeln, z.B. Alkohol.
Methode
- Zu praxisrelevanten Themen, verpackt in Fallvignetten, werden empirisch erprobte und wo möglich wissenschaftlich abgesicherte Handlungsanweisungen vermittelt.
Fallvignetten
- Gelegenheitskonsumentin/-konsument von Kokain mit somatischen Problemen
- Kokainkonsumentin/-konsument mit psychischen Problemen
- Kokainkonsum im Rahmen einer Substitutionsgestützten Behandlung (Co-Konsum)